Musiktherapie = Mir selber auf die Sprünge helfen
Wer kennt das nicht?
Du kaufst dir etwas Schönes und nach kurzer Zeit steht es unbeachtet in der Ecke oder liegt im Schrank. So ist es auch beim Kauf von Instrumenten oder Sounderzeugern, deren Klang und Wirkung zunächst überwältigend begeistert, die jedoch nach kurzer Zeit nur selten gespielt nur noch in der Ecke verstauben.
Um so tragischer, wenn so ein gutes und teures Stück, wie eine Klangwoge, ein Klangtisch, eine Klangwiege für Zuhause oder auf Arbeit angeschafft nur von Wenigen benutzt wird. Dabei könnte eine Pause, ein Powernapping mit Musik Stress minimieren, Schmerzen lindern, Ängste reduzieren, Wohlbefinden und Entspannung verursachen und zu einem positiveren Lebensgefühl beitragen.
Das können wir doch gerade mehr als je zuvor gebrauchen! Ich fragte mich selbst:
- Was verhindert es denn, sich selbst gut zu tun?
- Muss Arbeit weh tun, anstrengend und stressig sein?
Als ich wieder einmal einem Lehrerteam in einer Schule in Nordhessen eine Klangwiegenfortbildung gab, wollte ich der Antwort auf die Spur kommen.
Das Anliegen der Schulleiterin war schon mal ganz klar formuliert: „Ich habe fast das gesamte Budget eines Geschäftsjahres für dieses teure Instrument ausgegeben und will, dass sich diese Investition auch gelohnt hat.“ So etwas oder Ähnliches hatte ich schon mehrfach auch in anderen Einrichtungen gehört, deshalb fragte ich mich ernsthaft, welche Hürden sind zu überspringen die es verhindern, mit den Klanginstrumenten zu arbeiten und sich selbst regulierend zu behandeln?
Gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern konnten wir an nur einem Nachmittag die größten Hindernisse ohne besondere kriminalistische Anstrengungen herausfinden und einen entspannten Anfang machen, um diese zu überwinden:
1. Hürde – Eigene Begeisterungsfähigkeit für Musik
Jeder Mensch liebt Musik und ist von der Art, die er besonders mag, fasziniert. Diese Begeisterung für Musik braucht es bei der Klangbehandlung, dieses be-geist-ert sein, wortwörtlich vom Geist der Musik, der im Geistigen liegt, ergriffen sein. Während einer Meditation oder einem Spaziergang in der Natur, mit den leisen Nuancen von Geräuschen und Klängen, wird die zarte Begeisterung manchmal spürbar. Da ist sie in der Stille spürbar und tönt zart im Augenblick, ist nicht festzuhalten und schon wieder verklungen. Auch Stille ist Musik. Manchmal ist sie lauter als eine Orchesterwerk, werden Fragen darin laut und neue Gedanken antworten auf diese Fragen. Die Geheimnisse der Musik sind die Geheimnisse deiner selbst.
Nach und nach wirst du immer mehr an dir erkennen und verstehen und dir selbst mit Musik auf die Sprünge helfen können. Also runter vom Sofa und rein in die Musik! Die Musik, die dich vom Hocker haut, macht wach, hebt die Stimmung und schärft deine Wahrnehmung.
Jede Wahrnehmung, die du hast, ist dabei wahr. Du entscheidest, ob du sie nehmen möchtest, annehmen möchtest und in dir integrieren willst. Und alles das, was du genommen hast, steht dir zum Geben, Weitergeben, Schenken und Teilen zur Verfügung. Dein Geben, z.B. bei den Klangbehandlungen, wird dir dann selbst und deinen Klienten etwas geben und auch die Geldgeber für den Kauf eines teuren Instrumentes sind dann zufrieden.
Damit deine Begeisterung für die Musik- und Klangarbeit anhält, braucht es die regelmäßige Auffrischung der Begeisterung mit live- und leibhaftiger echter Begegnung mit Musik, Selbsterleben und Selbsterfahrung.
2. Hürde – Selbsterfahrung zulassen
Das, was du geben und erleben möchtest, musst du selbst erfahren haben, möglichst so oft, dass du selbst motiviert, erfüllt und begeistert davon bist. Du kannst nur weitergeben, was du selbst bekommen hast und womit du dich selbst genährt hast. Wir müssen selbst satt sein, um zu Geben. Da unser Alltag oder unsere eigene Biografie aber oft Mangelgeschichten schreibt, ist es besonders wertvoll, dass Klangarbeit die wunderbare Eigenschaft hat, dich „nachzunähren“ (:Fachbegriff aus der Musiktherapie). Gib es dir selbst bis du es satt hast. Erst dann verschenke den Überfluss. Aus dem Mangel heraus geben zu müssen, brennt dich aus und führt dich über kurz oder lang in eine Einbahnstraße, die zur Sackgasse wird. Das, was du dann pseudo-gibst, will keiner haben. Das schadet sogar energetisch deinen Klienten oder hat keine Wirkung.
Wie heißt es in einem alten Evergreen von Marika Röck: „Für eine Nacht voller Seligkeit, da geb ich alles hin, doch ich verschenk mein Herz nur dann, wenn ich in Stimmung bin“. Bring dich selbst in Stimmung und Schwingung, in der du echt und selig bist. Das bedeutet nicht, dass du perfekt und aufgesetzt happy sein musst. Sei einfach wahrhaftig. Erkenne dich an, so wie du bist, so wie es ist und akzeptiere was ist. In dieser Augenblicks-Bewusstheit kannst du dich selbst viel besser reflektieren und findest sogar aus deiner vielleicht nicht so guten Befindlichkeit ganz schnell wieder heraus.
Auch, und gerade dann, wenn Verletzlichkeit und Verletztheit aus der Vergangenheit sich mal wieder melden wird. Dabei ist es hilfreich sich die 4-G-s selbst zu suggerieren.
Ich werde jetzt
- G-esehen,
- G-ehört,
- G-eliebt und bin
- G-ewollt !
Eine der größten Hürden in uns selbst, die es zu überspringen gilt ist doch, dass in unserer Kindheit die 4 G´s nicht oder nicht ausreichend erfüllt wurden.
Wer wurde von seinem nahen frühkindlichen Umfeld wirklich in seiner eigenen individuellen Begabung gesehen? Damit es uns besser geht als der Kriegs- und Nachkriegsgeneration wurden Ansprüche, die von den Eltern nicht gelebt werden konnten projiziert und „gut gemeint“ schlitterte so mancher vom Mangel in die Wohlstandsverelendung.
Wer wurde gehört? Es war lange noch Mode die Kinder schreien zu lassen, weil das angeblich die Lungen stärke. Dass es die kindliche Seele verletzt, Todesangst und tiefgreifende Verlassenheitsgefühle auslöste war zwar auch bekannt, aber leider griffen noch stark die Erziehungsvorschriften vom Anfang des 20. Jahrhunderts mit den Tips von Johanna Harrar: „Die Deutsche Mutter und ihr erstes Kind“. Das Psychisch-Seelische hatte nicht die Priorität, die es gebraucht hätte.
Wer sich nicht gesehen und gehört gefühlt hat, der hatte oder hat immer noch das verinnerlichte Gefühl nicht geliebt zu sein und fragt sich, ob er überhaupt gewollt war.
Geliebt sein und gewollt zu sein hat eine spirituell anmutende Dimension, die in der Arbeit mit dem Klangtisch und der Klangwiege heilsam resoniert. Wenn du zulassen kannst, neue und korrigierende Erfahrungen mit der Liebe und dem auf-Erden-sein-Wollen in der Klangbehandlung nachträglich sättigend zu erleben und zu empfinden, dann bewahrheitet sich vielleicht für dich der Spruch: „Es ist nie zu spät für eine schöne Kindheit“.
Mit der Klangbehandlung kannst du dir selbst und deinen Klienten immer wieder die „schöne Kindheit“ musikalisch schenken und den himmlischen Geist der Musik „downloaden“.
Weil sich aber alles immer wieder verändert, auch die Stimmung, ist es auch bei der Klangbehandlung wichtig, nachzustimmen.
3. Hürde – Stimmung halten oder Nachstimmen
Du merkst, das Behandlungsinstrument hört sich irgendwie nicht mehr schön an oder die Schwingungen sind unruhig und unharmonisch, so dass sich Unbehagen ausbreitet. Dann wird es Zeit zum Nachstimmen. Saiten dehnen sich aus und ziehen sich zusammen, je nach Temperatur, das Holz der Instrumente bleibt minimal beweglich. Auch dadurch verstimmen sich die Saiten ungleichmäßig.
Damit die Töne nicht wie in der Geisterbahn klingen, ist das Nachstimmen regelmäßig erforderlich. Wie oft das nötig ist, liegt an den Raumtemperaturschwankungen, der Luftfeuchte, dem Benutzungsumfang. Im Allgemeinen halten die Klangbehandlungsinstrumente in ihrer robusten baulichen Verarbeitung die Stimmung über zwei bis drei Wochen stabil.
Eine Klangbehandlung mit dem Stimmen zu beginnen, ist ein schönes Ritual und die Zeit dafür kann wie eine Meditation genutzt werden. Du lauschst dann jedem einzelnen Ton nach, lauschst dir selbst zu, bewegst dich und die Stimmwirbel langsamer und achtsamer. Den Fokus auf einen einzigen Ton gesetzt, rücken all deine vielen Töne, Worte, Gesprächsinhalte und konkurrierende Gedanken, der Stress und Ärger in den Hintergrund.
Mit einem technisch unterstützenden Stimmgerät kannst du ganz sicher den Ton schön hinkriegen, auch wenn du kein absolutes Gehör hast. Welcher Ton das bei deinem Instrument sein kann, wird in der Gebrauchsanweisung beschrieben.
4. Zieleinlauf – Erfolg und Zufriedenheit
Das Stimmen der Saiten, mit oder ohne technische Hilfsmittel, geht immer einher mit deiner Stimmung, mit deinem augenblicklichen „Gestimmt sein“. Lass dich nicht entmutigen, auch wenn du mal nicht so gut zu hören scheinst, weil du vielleicht zu viel Stress oder Lärm um dich hattest. Du wirst dir und deiner inneren Stimme nach und nach gewahr. Das stärkt dich innerlich für all das, was du ausdrücken und dem du Stimme geben willst. Du findest mit der Zeit immer besser „den richtigen Ton, der die Musik macht“. Du kannst dann besser be-stimmen, was gut für dich und die Arbeit mit der Klangwiege oder dem Klangtisch ist, und dafür wirst du dich in deinem Umfeld einsetzen. Die lästigen äußeren Hinderungsgründe, wie Zeitmangel, ungeeigneter Raum, Mangel an störungsfreier und angenehmer Arbeitsatmosphäre, wirst du mit deinen erworbenen Kompetenzen besser tolerieren lernen. Sachlich, kompetent und bestimmt wird es dir dann auch gelingen, ungeeignete Rahmenbedingungen zu verändern.
Du lässt nicht locker und stimmst, wenn nötig, immer wieder die selbe Leier an, damit die Klangraum- und Arbeitsbedingungen verbessert und optimiert werden.
Viel leichter als du denkst wirst du mit deiner Klangarbeit nicht nur dir selbst auf die Sprünge helfen, sondern alle um dich herum werden ermutigt oder sogar euphorisch entzündet sein, ihre eigenen inneren Hürden zu überwinden und die zahlreichen äußeren Hürden anzugehen.
Und die Moral von der Geschicht’ …. du joggst lockerer und mit Freude auch über die Hürden deines persönlichen Lebens hin zu deinen persönlichen Zielen.
Auf dem Zielbanner steht: Bessere Stimmung für Alle