Ein Leben ohne Musik ist möglich, aber sinnlos
Mein Leben ist Musik
Das tröstende Singen meiner Mütter und das kraftvolle Brausen der Stimmen der singenden Väter, vor allem bei feuchtfröhlichen Feierlichkeiten, klingt mir heute noch in den Ohren. Das gemeinsame Alltagssingen mit den Kindern in meiner Großfamilie, im Kindergarten und im Chor der Schule gehören zu meinen schönsten Kindheitserinnerungen. Lebenslust und Freude, Trauer und Wut, Erregung und Beruhigung, Spiel und Ernst, Krisen und Verluste, das alles war und ist mit Musik überhaupt nur auszuhalten. Es ist für mich unvorstellbar ohne Musik zu sein.
Wie ist es für dich?
Meine Erfahrungen mit Musik
Während meines Gesangs- und Musiktherapiestudiums konnte ich das Verständnis von Musik noch vertiefen. Ich erlebte die Auswirkung von Musik auf mich selbst und auf andere. Nach und nach verstand ich, dass Musik nicht nur für mich, sondern für jeden Menschen eine Rolle spielt, wenn auch auf ganz unterschiedliche Weise. Die Musik lernen und lehren bringt uns auf dem persönlichen Weg voran. Dabei ist das Lernen von Musik nicht nur Lernen von Musik allein. In erster Linie ist es das Erlernen von Gefühlen, vor allem deines Körpergefühls, also das Empfinden von dir selbst. Die entstehenden Selbsterkenntnisse bewirken nach und nach, dass du selbstbewusster wirst und dich selbst besser verstehen kannst.
Und das zieht viel Gutes nach sich, nicht wahr?
Mein Helfen mit Musik
So wurde mir auch klar, dass Musik in gewisser Weise eine helfende Funktion hat, ganz allgemein gesagt, um Menschen ein besseres Lebensgefühl zu vermitteln. Ich, als eine „mit Musik-Helfende“ bin also in gewisser Weise Therapeutin, eine unterstützende Kraft und Vermittlerin der Musik. Mit den Jahren kam mir die Erkenntnis, dass ich „nur“ die Co-Therapeutin der großen Therapeutin – der Musik – bin. Sich als Team mit der Musik verbunden zu empfinden macht demütig und dankbar. Meine Arbeit hat diese Haltung seither unglaublich bereichert und erleichtert.
Es ist schwierig die sogenannten „Schwachstellen“ der Lernenden anzugehen, die meist weit vom musikalischen Gegenstandsbereich entfernt liegen. Sie offenbaren sich oft schmerzlich, peinlich oder angstvoll. Wenn es mir gelingt Vertrauen zu geben, dass alles was hoch kommt okay ist, können wir gemeinsam chronische Blockaden und Beeinträchtigen musikalisch-spielerisch, leicht und mit Heiterkeit mildern oder bestenfalls lösen. Es ist für mich jedes Mal eine wahrhaftige Freude und ein großes Geschenk, wenn das gemeinsam gelingt. Miterleben zu dürfen, wie das Hürden überwinden zu persönlichem Wachstum, mehr Lebensfreude, Gesundheit und Zufriedenheit führt ist eine „Jute Jabe Jottes“ (würde der Berliner sagen).
Ist es nicht einfach herrlich, wenn sich dein Leben zum Guten wendet?
Ich bin dabei, wenn du mich brauchst!